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Kolibris sind flinke, hochaktive kleine Vögel, die nicht nur viel Nektar als „Treibstoff“ brauchen, sondern auch andere Nährstoffe und Proteine von kleinen Insekten wie Fruchtfliegen, von denen sie etwa 300 täglich verzehren. Dafür scheint aber ihr langer, nadelförmiger Schnabel ein Hindernis zu sein, der ganz offensichtlich bestens zum Nektarsaugen aus Blüten geeignet ist.
Weithin unbekannt ist dabei, daß der Kolibrischnabel auch perfekt für das Fangen der winzigen Fliegen geeignet ist. Die meisten Insektenfressenden Vögel haben einen Schnabel mit einem knorpeligen Gelenk an der Basis. Der Kolibrischnabel ist aber ganz aus Knochen ohne Gelenk. Dabei ist jedoch die untere Schnabelhälfte aus einem sehr dünnen und flexiblen Knochen. |
Wenn ein Kolibri seinen Schnabel öffnet, um eine Taufliege zu schnappen, biegt der Muskel des Unterkiefers diesen etwa um 25 Grad nach unten, wodurch der Schnabel an der Basis breiter wird und sich so die Fangfläche vergrößert. Wenn die im Schnabelknochen wie in einer Feder gespeicherte Biegeenergie einen Auslösewert überschreitet, schnappt diese Fliegenfalle in weniger als einer Hundertstel Sekunde zu. Das ist viel schneller, als es der Kolibri mit reiner Muskelkraft je schaffen könnte. Diese extreme Geschwindigkeit hilft dem Kolibri, alle für ihn nötigen winzigen Fliegen mit Leichtigkeit zu fangen.
Wie wir überall in der Natur sehen können, so ist auch der Kolibrischnabel für seine Aufgabe perfekt ausgebildet. Die Tatsache, daß dieser besondere Schnabelmechanismus vom ersten Tag an fehlerfrei und zuverlässig funktionieren mußte belegt, daß sich seine Funktion nicht allmählich und in Schritten entwickeln konnte. Das weist ganz deutlich auf zielgerichtete, intelligente Planung und Schöpfung durch einen offenbar real existierenden Schöpfer hin.
Bibliografie
Schmied, M, G. Yanega und A. Ruina. 2011. Elastisches Instabilitätsmodell des schnellen Schnabelverschlusses des Kolibris. J. Theoretischer Biol. 282:41-51.
Smith, M., G. Yanega, and A. Ruina. 2011. Elastic instability model of
rapid beak closure in hummingbirds. J. Theoretical Biol. 282:41–51.
Abbildung:
Breitschwanzkolibri (Selasphorus platycercus)
National Park Service Photo, www.nps.gov, courtesy of Paula Hamilton.
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