Schöpfung contra Evolution
 
by Thomas F. Heinze      INHALT


3 - PROBLEME DER EVOLUTION

Bisher haben wir das Beweismaterial der Evolutionstheorie besprochen und es wenig überzeugend gefunden. Nun sollen die Probleme der Evolution betrachtet werden oder das, was man die Beweise gegen die Evolution nennen könnte.

Die Hauptsätze der Thermodynamik

Die Wissenschaft hat einige Wegweiser aufgestellt, die als grundlegend gelten für ein Verständnis der Welt, in der wir leben, und für eine Voraussage der Richtung, in der Naturvorgänge ablaufen können. Zu den grundlegendsten und am weitesten anwendbaren dieser Grundsätze gehören die Hauptsätze der Thermodynamik. Der erste davon betrifft die Erhaltung der Energie. Der zweite, der ebenso gründlich erwiesen wurde, macht eine Aussage über die Entropie. Er ist hier von Bedeutung, weil er feststellt, daß in einem geschlossenen System alle Prozesse eine nicht umkehrbare Tendenz zur Abnahme oder zum Verfall der Ordnung haben. Anders ausgedrückt besagt er, daß alle Naturvorgänge zu einer Zunahme von Unordnung des betrachteten Systems führen. Dinge, die sich selbst und dem Zufall überlassen sind -- die Art und Weise, nach der die Entwicklung ablaufen soll -- erreichen
 

Die Methode der Evolution

Wenn wirklich eine Evolution stattgefunden hat, dann muß es einige biologische Möglichkeiten geben, durch die sie zustandekam. Und damit befassen sich natürlich auch viele der Gedanken und Untersuchungen der Evolutionstheoretiker. Lamarcks Idee war es, daß der Organismus selbst sich an seine Umwelt anpaßt und daß seine Nachkommen die von den Eltern erworbenen Merkmale erben. Lamarck nahm des weiteren an, daß die Organismen, wenn immer sich eine Notwendigkeit dafür ergab, neue Organe entwickelten, und daß das Ausmaß ihrer Entwicklung proportional zu ihrer Nützlichkeit stand. Das schien eine fast vollkommene Methode, wie eine Evolution hätte zustande kommen können. Dieser Gedanke ist jedoch mit einem unüberwindlichen Problem belastet: die Wirklichkeit ist anders!

Mit dem Aufkommen der experimentellen Wissenschaft war es bald klar, daß die Veränderungen, die ein Organismus während seines Lebens erwirbt, sich auf seine Nachkommen nicht vererben. Wenn dies so wäre, hätten wir beispielsweise starke Muskeln wegen der schweren körperlichen Arbeit, die unser Vater hat leisten müssen, ohne selbst welche zu tun. Unsere Kinder könnten Klavier spielen, weil wir es gelernt hätten, und so fort. Selbst für kleine Veränderungen, die über viele Generationen hindurch erworben werden, gilt ein solches Prinzip nicht, trotz der Tatsache, daß ab und zu ein Wissenschaftler bekannt gibt, er habe für eine ganz geringe Ausnahme das Gegenteil entdeckt. Obwohl zu Darwins Zeiten von Bedeutung, betrachtet die Wissenschaft die Anpassung an die Umwelt, der eine Vererbung von erworbenen Merkmalen folgt, nicht länger als eine vernünftige Erklärung der Evolution.

Der vielleicht wichtigste Gesichtspunkt der Theorie Darwins war der Kampf ums Dasein und das Überleben der Geeignetsten. Hier geht es um den Gedanken, daß die Organismen mit nützlichen Abweichungen in der Erbanlage überleben, um sich fortzupflanzen und ihre Fähigkeiten an ihre Nachkommen weitergeben zu können. Dieser Gedanke scheint bestechend, aber er gilt nur innerhalb der Grenzen der Vererbungsgesetze. Seit das Werk von Gregor Mendel, dem Vater der Genetik, um 1900 Anerkennung gefunden hat, haben die Wissenschaftler hinsichtlich der genetischen Gesetze viel hinzugelernt und festgestellt, daß sie nicht die vielgesuchte Methode bieten, durch die sich die Evolution ergeben haben könnte. Eine nähere Betrachtung erklärt den Grund hierfür.

Die Mendelschen Gesetze

1. Spaltungsgesetz. Bei der Fortpflanzungszellenbildung spalten sich Genenpaare, die ein gegebenes Merkmal steuern und treten in verschiedenen Fortpflanzungszellen auf.

2. Gesetz der Neukombination der Gene, Unabhängigkeitsgesetz. Bei der Bildung von Fortpflanzungszellen ordnen sich Gene für verschiedene Merkmale (z. B. für Länge des Stengels oder für die Farbe einer Blume) unabhängig voneinander. Bei der Befruchtung verbinden sie sich willkürlich nach dem Zufall.

Die Mendelschen Gesetze deckten auf, daß rezessive Merkmale eine oder mehrere Generationen überspringen können, um dann später wieder aufzutreten. Wenn sie wiedererscheinen, sind sie unverändert und genauso wie zuvor, nicht etwa ein neu hinzugekommenes Merkmal. Abgesehen von Mutationen ist also das, was bei einem Tier oder einer Pflanze als neues Merkmal erscheinen mag, in Wirklichkeit lediglich eine neue Kombination von Merkmalen, die in ihrer Ahnenreihe bereits vorhanden waren. Im Gegensatz dazu nahm Darwin eine Folge von fortgesetzten nicht beständigen kleinen Abweichungen an.

Wendet man Darwins Theorie der natürlichen Auslese darauf an, so eliminieren Organismen mit Merkmalen, die sie weniger im Kampf ums Dasein sein lassen, diese Merkmale dadurch, daß sie sterben, ohne sich überhaupt fortzupflanzen. Nützliche Merkmale können von Eltern, die sie besitzen, weitergegeben werden. Es müssen dies aber immer solche Merkmale sein, die in der Erbanlage bereits vorhanden waren. Zuchtauslese und der Kampf ums Dasein können in aufeinanderfolgenden Generatoinen wirkliche Veränderungen hervorbringen, wie das durch die künstlich kontrollierte Aufzucht schwerer, kleinknochiger Hühner erwiesen ist. Auf diese Weise könnte jedoch niemals eine Evolution zustande kommen, da nichts Neues entsteht, sondern lediglich bereits vorhandene Merkmale ausgewählt und herausgezüchtet werden. Das Leben hätte sich niemals aus einer einzigen einfachen Zelle zu einem Grad an Komplexität, mit der wir es bei der Methode der Zuchtauslese zu tun haben, fortentwickeln können, denn es kommt nichts Neues hinzu.

Polyploidie

Als eine andere vielversprechende Lösung für das Zustandekommen der Evolution bot sich das Phänomen der Polyploidie an. Sie ist das Ergebnis einer anomalen Zellteilung, wenn eine Zelle ein Vielfaches der üblichen Anzahl an Chromosomen erhält. Versuche zur Polyploidie anzustellen, ist nicht schwierig, da sie von einer chemischen Substanz namens Colchicin hervorgerufen wird.

Polyploidie bringt gewöhnlich Riesenpflanzen hervor. Sie hat sich in letzter Zeit als nützlich für die Aufzucht von Früchten und Blumen erwiesen, die größer sind als solche, die auf normalem Wege gezogen werden. Sie wird auch zur Züchtung von Arten benutzt, die manchmal als neue Klasse bezeichnet werden, weil sie sich untereinander kreuzen lassen, aber bei einer Kreuzung mit den sie hervorbringenden normalen Pflanzen unfruchtbar sind. Diese Methode ist jedoch für den Evolutionstheoretiker in seiner Suche nach dem Mechanismus der Evolution von geringem Nutzen, da gar nichts Neues entsteht. Hier geht es einfach um eine Verdoppelung, Verdreifachung usw. derselben, bereits vorhandenen Chromosomen. Zudem verringert Polyploidie die Fruchtbarkeit von Pflanzen, bei Tieren ist sie ohnehin selten.

Mutationen

Die Verzweiflung der Evolutionstheoretiker bei der Suche nach einem Weg, auf dem sich die Evolution hätte ereignen können, wird durch die Tatsache deutlich gemacht, daß sie gezwungen waren, dafür Mutationen heranzuziehen. Sie haben sich nicht für Mutationen entschieden, weil sich diese als gute logische Möglichkeit anbieten, sondern weil die Mechanismen, die wirklich gute Möglichkeiten als Erklärung der Evolution zu sein scheinen, alle ausscheiden. Es hat sich erwiesen, daß diese anderen Möglichkeiten bei der Evolution nicht gewirkt haben konnten, da sie nichts Neues hervorbringen, sondern lediglich bereits im Erbmechanismus vorhandene Merkmale anders anordnen.

Im Kern einer jeden Zelle, sei es nun die einfachste oder eine höchst komplexe, befinden sich spiralartige Stränge, ineinander verdrehten Leitern ähnlich, aus Desoxyribonukleinsäure, abgekürzt DNS (auch DNA) bezeichnet. Diese Stränge sind in den Chromosomen und enthalten die Gene, die die chemischen Prozesse in der Zelle kontrollieren. Gelegentlich entsteht eine kleine, zufällige Veränderung in der chemischen Struktur eines Gens. Dies nennt man eine Mutation. Mutationen rufen physische und physiologische Veränderungen in einem Organismus hervor. Die meisten sind schädlich, viele sogar tödlich (lethal). Da die meisten Mutationen rezessiv sind, kommen sie nicht zur Wirkung, bis bei einem Individuum zwei solcher Gene derselben Art zusammentreffen. Sowohl Tiere und Pflanzen, als auch Menschen, die ein mutantes Gen besitzen und überleben, geben es weiter an spätere Generationen.

Den DNS-Strang kann man mit einem Computerband vergleichen, auf dem Anweisungen zur Kontrolle eines automatisch ablaufenden Fabrikationsprozesses gespeichert sind. Die Gene mit ihrem chemischen Code sind mit den Einzelinformationen auf dem Band vergleichbar, das den Produktionsablauf kontrolliert. Im Produktionsbetrieb werden die entsprechenden Informationen vom Band an die verschiedenen Maschinen weitergegeben. In der Zelle werden Kopien der entsprechenden DNS-Informationen von einer anderen Substanz, die RNS (auch RNA) genannt wird, an den Mechanismus der Zelle weitergeleitet, der die Tausende von verschiedenen hochkomplexen chemischen Substanzen, die für das Leben der Zelle notwendig sind, produziert. Bei den höherkomplexen Lebensformen schließt dieser Vorgang auch die Produktion von chemischen Substanzen ein, die an anderen Stellen des Körpers benötigt werden.

Es werden nun Kopien dieses „Computerbandes" (oder des DNS-Stranges) hergestellt und von jedem Elternteil bei der Fortpflanzung der Familie weitergegeben, so daß auf diese Weise andere „Produktionsstätten" neu entstehen.

Stellen wir uns nun vor, daß die Fabrikationsstätten Spielzeug-Motorroller herstellen. Wenn beim Kopieren des Bandes ein zufälliger Fehler entsteht, mag der Spielzeugmotorroller mit einer gebrochenen Lenkstange aus der Produktion kommen, oder ohne Beleuchtung, aber es ist sicherlich schwer vorstellbar, daß durch solch einen zufälligen Fehler in der Anweisung an die Maschinen ein vollkommener, kleiner Ersatzreifen, der auch noch an einer handgerechten Stelle montiert ist, entsteht. Zu glauben, daß wenn genügend ausgewählte Fehler beim Kopieren der Informationsträger gemacht werden, es dazu kommen würde, daß die Fabrik richtige Motorroller und dann Automobile und danach sogar Düsenflugzeuge produzieren würde, kommt der Vorstellung gleich, daß Zufallsmutationen oder Änderungen in den Genen eine Zelle in Fische, Reptilien, Vögel und Säugetiere fortentwickeln könnte. Man kann es auch anders ausdrücken:

Angenommen, Maschinenschreiberinnen stellten andauernd Abschriften eines Buches über die Mechanik und Konstruktion eines Außenbord-Motorbootes her, so möchte der Atheist uns glauben machen, daß die ausgewählten Schreibfehler der Abschriften das Buch allmählich in zunehmend höher technische Instruktionen für den Bau z. B. eines nuklearen Unterseebootes verändern würden . . . Statt daß diese Fehler beim Abschreiben -- wie man annehmen sollte -- einen kompletten Unsinn ergeben, glaubt der Materialist, daß sich die Sprache mehr und mehr dem angleicht, was man von den klügsten Gehirnen der Welt erwarten könnte. In gleicher Weise hieße das, daß die Instruktionen für die Entstehung eines Seeigels in Umfang und Technologie in dem Maße zunehmen, daß sie präzise Anweisungen zur Schaffung eines Menschen darstellen.61)

In Wirklichkeit ist ein lebender Organismus ein solch fein ausbalanciertes Instrument, bei dem alles beinahe vollkommen funktionieren muß, damit es am Leben bleibt, daß die Möglichkeit, daß eine wirklich zufällige Veränderung es verbessert, weitaus geringer ist als die Möglichkeit, eine Uhr zu einem genaueren Gang zu bringen, indem man sie auf einen Zementboden fallen läßt. Im Gegenteil, je größer die Wucht, mit der man sie zu Boden wirft, desto geringer ist die Chance, daß sie hinterher überhaupt noch funktioniert. Genau dasselbe trifft für Mutationen zu. Je größer die Veränderung ist, die sie im Organismus hervorrufen, desto geringer ist die Chance, daß der Organismus überlebt.

Tatsächlich hat sich gezeigt, daß praktisch alle Mutationen zu Entartungen führen und umfassende Mutationen höchstwahrscheinlich die Zerstörung des Organimus herbeiführen.

Nur ein sehr geringer Bruchteil aller beobachteter Mutationen mögen wirklich von Vorteil sein. Es ist sogar möglich, daß die meisten, wenn nicht alle davon, Korrekturen von früheren schädlichen Mutationen sind (wie z. B., wenn man seine Uhr auf eine Seite fallen läßt, und dabei innen etwas verbiegt, mag man gelegentlich diesen Schaden wieder beheben können, wenn man sie auch auf die andere Seite fallen läßt).

Für denjenigen, der gelehrt wurde, daß Mutationen der Weg sind, auf dem alle Wunder des Lebens um uns herum entstanden, wird es schwerfallen zu glauben, daß Mutationen, statt nützlich zu sein, in Wirklichkeit fast immer schädlich verlaufen. Um sich von der Wahrheit dieser Aussage zu überzeugen, braucht er nur die Haltung der Wissenschaftler gegenüber radioaktiver Strahlung zu betrachten, von der erwiesen ist, daß sie die Häufigkeit von Mutationen erhöht. Die Befürchtung, daß die zunehmende radioaktive Strahlung der Atomversuche zu vermehrten Mutationen führt, veranlaßte schließlich Rußland und die USA, die selten in irgendetwas übereinstimmen, übereinzukommen, die nuklearen Tests in der Atmosphäre einzustellen. Mir ist kein Wissenschaftler bekannt, der diese Tests fortsetzen will, weil er der Meinung wäre, daß die radioaktive Strahlung die Entwicklung vorantreibt und die Menschen besser macht, obwohl dies gewiß der Fall wäre, wenn wir wirklich durch Mutationen aus einer Zelle entstanden wären.

Alle Wissenschaftler sind sich über die Schädlichkeit von Mutationen einig, sobald es um ihre eigenen Kinder geht, wenn sie sonst auch ein blindes Vertrauen darin besitzen, daß irgendwann in der Vergangenheit nützliche Veränderungen durch Mutation hervorgebracht wurden, die uns aus einer Einzelzelle entstehen ließen. Dieser Glaube steht im Widerspruch zu der uniformitarianistischen Auffassung, auf die sie sich auf dem Gebiet der Geologie stützen müssen. Wenn sie jedoch behaupten, daß die Evolution sich nicht durch Zufall ergab, sondern von Gott gelenkt wurde, kämpfen sie nicht nur gegen die Wissenschaft, sondern auch gegen Gottes Offenbarung über sein Wirken in der Schöpfung. Sie folgen dann einer von ihnen selbst geschaffenen Religion.

Die statistische Unmöglichkeit der Evolution

Wenn man zugesteht, die Evolution sei von Gott gelenkt worden, so ist es vernünftiger, die Erklärung anzunehmen, die Gott selbst in seinem Wort für die Schöpfung gibt, als zu sagen, Gott habe es vorgezogen, die Schöpfung auf dem Wege der Evolution entstehen zu lassen. Die Mehrheit der Evolutionstheoretiker erklärt daher, daß der Fortschritt, der nötig war, um uns von der Einzelzelle bis zum uns bekannten hochentwickelten Leben zu bringen, gänzlich zufällig und durch richtungslose Veränderungen erfolgte. Es gibt einen Zweig der Mathematik, der sich mit der statistischen Wahrscheinlichkeit solcher rich-tungsloser Veränderungen befaßt. Er bringt eines der interessantesten und zugleich unlösbaren Probleme der Evolution ans Licht.

Die Chancen für die Entstehung des wunderbaren, komplexen, vielfältigen Lebens um uns herum durch richtungslose Zufallsmutationen sind -- das ist von vornherein augenscheinlich -- äußerst gering. Mutationen sind gewöhnlich geringfügig und die größeren tödlich. Überdies sind Mutationen meist rezessiv und ereignen sich nicht sehr oft. Schließlich führen sie fast alle zu Entartungserscheinungen statt zu einer Fortentwicklung. Statistisch gesehen ist der Prozeß der Evolution fast vollständig unmöglich.

Um überhaupt zu geschehen, dazu noch ohne diese Nachteile, bedarf es zumindest einer ungeheuer langen Zeit. Der Evolutionstheoretiker benutzt dieses offensichtliche Problem als eine seiner wichtigsten Waffen. Er setzt eine derart lange Zeitspanne voraus, daß sie niemand wirklich verstehen oder sich vorstellen kann. Damit sagt er in Wirklichkeit, daß in einer unvorstellbar langen Zeit sich alles hätte ereignen können. Der Durchschnittsmensch ist kaum in der Lage, ihm zu widersprechen.

Obwohl nun die Evolutiontheoretiker einen ungeheuer langen Zeitablauf vorschlagen, so ist er doch nicht von unbegrenzter Dauer. Es gibt auch noch Möglichkeiten zur Errechnung des höchstmöglichen Alters des Weltalls, zum Beispiel aufgrund seiner Ausdehnungsgeschwindigkeit. Wenn auch der Verfechter der Evolutionstheorie sich eine ungeheuer lange Zeit vorstellen kann, gibt es dennoch Begrenzungen des Alters, sowohl für das Weltall als auch für das Leben auf der Erde. Während die Zahl der Veränderungen, die notwendigerweise stattgefunden haben müssen, um das Leben aus einer Einzelzelle bis zu seiner heutigen Komplexität zu entwickeln, ungeheuer groß sein muß, gibt es genügend einfache Methoden, die zeigen, ob genug Zeit vorhanden war oder nicht, damit eine solche Entwicklung durch Zufallsmutationen erfolgen konnte.

Bolton Davidheiser hat das in sehr überzeugender Weise dargelegt. Es wird hier ein längeres Zitat aus „Of Mon-keys, Manuscripts and Mathematics" (etwa „Von Affen, Handschriften und mathematischen Fragen") wiedergegeben, um zu zeigen, daß die für den Evolutionsprozeß verfügbare Zeit nicht ausgereicht hat, damit der Mensch sich aus einer einzelnen Zelle durch zufällige Veränderungen hat entwickeln können. Welche Methode man auch immer zur Bestimmung des Erdalters heranzieht, die Zeit ist immer noch zu knapp. Von der statistischen Wahrscheinlichkeit her gesehen, ist die Evolution eine unmögliche Lösung für das Problem des Lebens, wie wir es kennen. Das kommt in dieser Betrachtung zur Frage darüber, was Zufallsabweichungen hervorbringen können und was nicht, klar zum Ausdruck.

Es gibt die Behauptung: Wenn eine Million Affen eine Million Jahre willkürlich auf die Tasten von einer Million Schreibmaschinen schlagen, dann ist es möglich, daß sie eines der Stücke von Shakespeare zustande bringen.62)

Vermutlich hat niemand die Gültigkeit einer solchen Aussage untersucht. Aber da dies selbst ohne Experiment leicht genug ist, wollen wir die Frage näher betrachten, um festzustellen, ob sie einen Bezug auf das Problem der Evolution hat.

Zunächst wollen wir eine Reihe von Annahmen machen, die für die Affen bei ihrer Arbeit von Nutzen sind. Wir wollen ihnen Schreibmaschinen zugestehen, die ausschließlich Großbuchstaben und einige Satzzeichen haben, damit sie sich nicht um Groß-sreibung zu kümmern brauchen und keine unnötigen Zeichen (wie + , %, &, § usw.) schreiben müssen. Darüber hinaus sollen sie Schicht arbeiten, um die Schreibmaschinen kontinuierlich 24 Stunden am Tag und sieben Tage in der Woche (Affen halten ja keinen Sonntag) in Betrieb zu halten. Obgleich für Affen eine längere Konzentration auf eine Aufgabe schwierig ist, wollen wir doch annehmen, daß sie beharrlich mit fünf Anschlägen pro Sekunde schreiben. Es sei noch vorausgesetzt, daß es beim Papiereinspannen oder beim Schichtwechsel keinerlei Zeitverlust gibt. Schließlich wollen wir anstelle von nur einer Million sogar eine Milliarde Affen laufend auf der Schreibmaschine schreiben lassen.

Das erste Buch Mose, das erste biblische Buch überhaupt, ist etwa zweimal so lang wie einige von Shakespeares Stücken. Welchen Teil der Bibel könnten nun eine Milliarde Affen in einer Milliarde Jahren schreiben? Mehr oder gleich viel wie das erste Buch Mose? Wie lange brauchten sie, um das erste Kapitel des ersten Buches Mose zustande zu bringen? Oder wie lange würde es dauern, bis sie den ersten Vers von 1. Mose l geschrieben hätten: „Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde"? Das ununterbrochene Maschinenschreiben der Affen ergäbe in einem Jahr 158 Billiarden Buchstaben, Satzzeichen und Leeranschläge. Bei einseitig eng beschriebenen Blättern würde dies acht Stapel Papier von hier zum Mond ergeben. Dennoch hätten die Affen in einem Jahr ihre Aufgabe kaum ernst genommen.

Wie lange müßten nun Affen die Tasten drücken, bis sich eine vernünftige Chance, von sagen wir 1:100 dafür ergäbe, daß sie den ersten Vers der Bibel zustande brächten? Die Antwort lautet: 120.000.000. 000.000.000. 000.000.000.000.000.000. 000.000.000. 000.000.000. 000.000.000 Jahre. Wir können daher mit Gewißheit sagen, daß eine Million Affen, die eine Million Jahre auf der Schreibmaschine schreiben, nicht in der Lage wären, ein Drama zu schreiben.

Eine solche Zeitperiode ist jenseits unseres Vorstellungsvermögens, aber es ist doch noch nicht die Ewigkeit. Nehmen wir an, jedes Jahr würde ein Sandkorn aus der Sahara entfernt. Dann käme uns die Zeit, die verstreichen müßte, bis aller Sand dieser Wüste verschwunden wäre, außerordentlich lang vor, aber sie wäre unbedeutend im Vergleich zu der Zeit, in der eine Milliarde Affen versuchten, 1. Mose 1,1 auf der Schreibmaschine fertigzubringen.

Um die Ewigkeit begreiflich zu machen, hat man folgende Vorstellung verwendet: „Man denke sich einen Felsen, so groß wie einen Berg. Täglich kommt ein Vogel und wetzt seinen Schnabel daran. Wenn der Felsen einst vom Schnabel des Vogels vollständig abgewetzt sein wird, dann hat die Ewigkeit gerade erst begonnen." Stellen wir uns jetzt einen Felsen so groß wie die gesamte Erde vor und auch einen Vogel, der einmal im Jahr käme, um daran seinen Schnabel zu wetzen. Es würde dann in der Tat lange dauern, um solch einen mächtigen Felsen auf diese Weise abzutragen. Aber das wäre immer noch kurz im Vergleich zu der Zeit, in der die Affen mit Maschinenschreiben beschäftigt sind. Das Volumen der Sonne ist etwa eine Million mal so groß wie das der Erde. Nehmen wir an, es gäbe einen Felsen so groß wie die Sonne, die Erde, der Mond und alle anderen Planeten und ihre Monde ... so groß wie das gesamte Sonnensystem, einschließlich der Asteroide und der Ringe um den Saturn zusammengenommen. Stellen wir uns weiter vor, daß der Vogel nur einmal in einer Milliarde Jahre diesen gewaltigen, unvorstellbar großen Felsen mit seinem Schnabel wetze und nehmen wir an, es bedürfe einer Milliarde Flüge des Vogels, um genug dieses Felsens abzutragen, daß sich das feinste Sandkorn ergibt. Die Vögel könnten mehr als fünftausend solcher Felsen abtragen, ehe die Affen den Punkt erreicht hätten, wo die Chance 1:100 betrüge, daß sie ihre Aufgabe zustande brächten ...

Die Physiker nehmen an, daß die ersten Atome sich vor 3.000.000.000 Jahren gebildet haben. Natürlich brauchte es dann noch lange Zeit, bis für das Leben geeignete Bedingungen entstanden. Die meisten Biologen, die sich mit der Evolution befassen, unternehmen nicht den Versuch, die Entstehung des Lebens zu erklären, sondern setzen sie als gegebene Tatsache voraus. Professor Lull von der Yale University sagte: „Von diesem folgenschweren Ergebnis haben wir kein Zeugnis ... wir können nur sagen, daß, als die Zeit reif dazu war und die Erde im Laufe ihrer physikalischen Entwicklung sich für die Beherbergung des Lebens als geeignet erwies, lebende Organismen entstanden sind." Die heutigen Biologen glauben, daß das Leben als komplexe Moleküle, die ihre Art zu reproduzieren vermochten, vor etwa 2.000.000.000 Jahren begonnen hat. Die Wissenschaftler haben es mit all ihren Kenntnissen und Fähigkeiten bisher nicht fertiggebracht, eine solche Substanz herzustellen.

Viren als einfachste bekannte lebende Substanzen sind in ihren Nahrungsgewohnheiten äußerst wählerisch, denn sie wachsen ausschließlich in lebenden Zellen der höheren Formen des Lebens. Das erste einfache Leben, wenn es ein solches war, mußte überleben, sich fortpflanzen und in einen höheren Organismus weiterentwickeln, ohne einen komplexeren Organismus, in dem es all das hätte tun können. Das scheint wahrlich eine schwierige Aufgabe für den Zufall zu sein .. .

Beispiele für das, was für Evolution in unserer Zeit gehalten wird, belaufen sich auf Dinge wie Farbtonänderungen von Schmetterlingsflügeln, Änderungen in der Zahl und Größe von Vorsprüngen auf Schlupfwinkeln mikroskopisch kleiner Tiere und die Immunität von Fliegen gegen DDT. Aber gegen DDT immun gewordene Fliegen bleiben immer noch Fliegen. Und von amöbenähnlichen Tieren, die ein paar zusätzliche Zacken auf ihre Wohnplätze setzen, kann man kaum sagen, daß sie sich dadurch in Richtung einer höheren Form des Lebens fortentwickeln. Einige Tiere und Pflanzen bewirken neue Typen, die man eine neue Spezies nennen kann. Aber hier handelt es sich um Artenbildung, nicht aber um eine Evolution. Sie entwickeln sich nicht von einer niederen Gattung zu einer höheren. Auf diese Weise werden aus Fischen keine Frösche.

Wenn jemand ernsthaft behauptet, daß eine Million Affen in einer Million Jahren irgendwelche Literatur von Bedeutung produzieren können, dann darf man wohl sagen, daß dies Unsinn ist. Aber wenn ein berühmter Biologe es als Tatsache hinstellt, daß sich gewisse Entwicklungen in einer bestimmten Zeitperiode ergeben haben, so können wir die Richtigkeit mathematisch nicht nachprüfen, weil die Methode, nach der die Evolution abgelaufen sein soll, nicht befriedigend erklärt worden ist. J. B. S. Haldane sagt zum Beispiel: „Die folgenden Stufen in der menschlichen Abstammungsgeschichte sind ganz klar. Vor 400 Millionen Jahren waren unsere Vorfahren Fische, wenn man sie als Fische bezeichnen konnte, ohne Unterkiefer oder paarige Flossen." Das heißt also: Er sagt, es sei ganz sicher, daß vor 400.000.000 Jahren unsere Vorfahren eine Tierart waren, die niedriger als die Fische stand. Es scheint, daß es in derselben Zeit für eine Milliarde Affen eher möglich ist, einen Satz von zehn Worten (und daneben noch einige andere Sätze) auf der Schreibmaschine zu schreiben, als daß aus einigen Fischen der Mensch (und dazu noch eine Vielzahl von vierfüßigen Lebewesen und Vögeln) entstehen konnte. Aber auch wenn es keine mathematische Basis für einen Vergleich gibt, und wenn man zugesteht, daß die Dinge nicht immer so sein müssen, wie es den Anschein hat, scheint es doch unglaublich, daß ein so ungeheurer Unterschied besteht zwischen der Zeit, die die Affen brauchten und die für die Fische notwendig wäre, wo doch die Aufgabe der Affen soviel einfacher aussieht.

Die Milchstraßen (Galaxien) sind die entferntesten Objekte, die man mit den stärksten Teleskopen fotografieren kann. Sie sind so weit entfernt, daß das Licht bei einer Geschwindigkeit von 300.000 km/Sekunde eine Milliarde Jahre braucht, um zu uns zu gelangen. Wenn die von den Affen beschriebenen Blätter in dieser Entfernung in den Weltraum gebracht werden könnten, würden sie den gesamten Weltraum ausfüllen, und ein Vielfaches davon wäre nicht unterzubringen. Die Zahl der von den Affen geschriebenen Buchstaben, Satzzeichen und Leeranschläge wäre fast doppelt so groß wie die der von Eddington geschätzten Anzahl der Elektronen im Weltraum ...

Macht es denn wirklich so viel aus, ob sich der Mensch nun aus den niederen Formen des Lebens entwickelt hat, oder ob er nach dem Ebenbild Gottes geschaffen wurde? Ein Autor bemerkt dazu, daß nach l.Mose l der Mensch aus dem Staub der Erde geformt wurde und sein Ursprung nach der Evolutionstheorie doch keineswegs niedriger war. Er schließt daraus: „Welchen Unterschied macht es schon, so lange Gott die schöpferische Kraft ist, ob Gott die Menschen durch ein augenblickliches spontanes „fiat" (es werde) aus dem Staub geformt hat, oder ob Gott ihn durch einen allmählichen Entwicklungsprozeß aus dem Staub entstehen ließ."

Der Unterschied liegt darin: Wenn der Mensch sich allmählich entwickelt hat, ist er ein sich fortentwik-kelndes und vollkommener werdendes Wesen. Wenn aber der Mensch geschaffen worden ist, und seine Geschichte sich im ersten Buch Mose findet, ist er ein gefallenes Wesen, das einen Erretter braucht... , Die Affen brauchten lediglich 36 Anschläge in der richtigen Reihenfolge zuwege zu bringen. Wenn der Mensch sich aus einer einzigen Zelle entwickelt hat, hätte das vielleicht Millionen oder Milliarden Veränderungen in ihrer richtigen Reihenfolge erfordert. Das Beispiel der Affen zeigt deutlich, daß die für eine Evolution in diesem Ausmaß notwendig gewesene Zeit so extrem lang gewesen sein müßte, daß es eine vollständige Unmöglichkeit ist. Ungeachtet der statistischen Unmöglichkeit ist es genau diese zufällige Art der Veränderung, die nach Auffassung des Evolutionstheoretikers das Leben, wie wir es heute kennen, hervorgebracht hat.

Wahrscheinlich hätte die Evolutionstheorie überhaupt niemals Anerkennung gefunden, wenn man seinerzeit schon gewußt hätte, daß erworbene Merkmale nicht vererbt werden und daß die Evolution von Zufallsmutationen als Mechanismus abhängig gemacht wird. Als dies entdeckt wurde, war die Evolution bereits anerkannt, und Theorien zu ändern, braucht seine Zeit. Die Existenz eines Schöpfers anzuerkennen aber, macht den Weg einer Beziehung des Menschen zu seinem Schöpfer und seiner Verantwortung vor Ihm frei, den viele nicht bereit sind zu gehen.

Weitere schwerwiegende Probleme statistischer Wahrscheinlichkeit

Wir haben uns mit einigen Problemen der statistischen Wahrscheinlichkeit befaßt, deren sich der Evolutionstheoretiker gegenüber sieht. Das bisher Gesagte zeigt zur Genüge, daß der Glaube an die Evolution nicht ein Vertrauen in eine wissenschaftliche Tatsache bedeutet, sondern in eine mathematische Unmöglichkeit. Es gibt aber im Zusammenhang mit den statistischen Problemen eine Reihe weiterer Schwierigkeiten, mit denen man sich ehrlicherweise auseinandersetzen muß, wenn man die Evolutionstheorie akzeptiert.

Das statistische Problem vergrößert sich um ein Vielfaches, wenn man an die Parasiten denkt, die oft nirgendwo anders existieren können, als auf einem oder einigen wenigen, ganz bestimmten Wirtstieren oder, wenn man an solche Pflanzen denkt, die nur von einer Insektenart bestäubt werden. In diesem Fall wäre eine solche Pflanze ausgestorben, wenn sie sich wirklich durch willkürliche, zufällige Veränderungen bis zu dem Punkt entwickelt hätte, von dem ab sie zur Fortpflanzung von diesem einen Insekt abhängig geworden wäre, noch ehe das Insekt die Fähigkeit oder das Verlangen gehabt hätte, das zu tun, was zu ihrer Bestäubung notwendig ist.

Wenn man bedenkt, daß dieses Problem noch zu den bereits bestehenden, ungeheuren statistischen Schwierigkeiten hinzukommt, scheint es klüger zuzugeben, daß die Evolution nicht der Weg ist, auf dem die Welt die große Vielfalt des Lebens erreicht hat, die wir kennen. Für den, der noch nicht überzeugt ist, sei eine weitere statistische Schwierigkeit erwähnt, die sich in den Fällen ergibt, wo beide, sowohl die Pflanze als auch das sie bestäubende Insekt gegenseitig voneinander abhängig sind. Ein Beispiel ist die Feige und die zu ihrer Bestäubung notwendige Wespe. Keine der beiden kann ohne die andere existieren. Wenn ihr gegenwärtiger Entwicklungsstand das Ergebnis von kleinen willkürlichen Zufallsveränderungen im Laufe von Millionen von Jahren darstellt, so ist schwer vorstellbar, daß sie beide exakt in genau demselben Jahr den Punkt erreicht haben sollten, von dem an sie sich gegenseitig am Leben erhalten konnten. Das wird besonders offensichtlich, wenn man die überaus komplexe Beziehung dieser zwei Organismen bei der Fortpflanzung bedenkt. Sie sind zu kompliziert, um hier beschrieben zu werden. Es könnten weitere Beispiele solcher Art angeführt werden, aber es genügt hier, lediglich auf die Erschwerung des Problems hinzuweisen, um jetzt auf noch wichtigere Fragen zu sprechen zu kommen.

Der Ursprung des Lebens

Gewöhnlich denken wir bei der Evolutionstheorie an eine Erklärung für die Entstehung des Lebens. Befaßt man sich jedoch näher mit dieser Theorie, ist die einzig wirkliche Antwort, die sie zu geben vermag, die, daß der Beginn des Lebens so weit zurückliegt, daß wir uns nicht damit befassen sollten. Für den denkenden Menschen, ob Theist oder Atheist, reicht das natürlich nicht aus. Da die Evolutionstheorie die Lehre von der Entwicklung höherer, komplexer Lebensformen aus niederen Lebensformen ist, kann sie -- nachdem man bis auf den einfachsten lebenden Organismus zurückgegangen ist -- nur noch sagen, daß Leben aus dem Unbelebten entstanden sein muß. Das ist natürlich eine simple Erklärung, Wie auch bei den anderen Problemen der Evolution, kann man das als eine Möglichkeit akzeptieren, solange man nicht nach dem „Wie" fragt. Stellt man aber die Frage nach dem „Wie", läuft die Antwort praktisch auf eine „spontane Urzeugung" hinaus nach einer Theorie, die zur Zeit Louis Pasteurs sehr populär war. Danach erzeugt totes Fleisch Würmer, stehendes Wasser bringt Insekten hervor usw. Zuerst waren diese Lebewesen nicht da, jetzt sind sie vorhanden, was zu beweisen scheint, daß sie aus dem Nichts entstanden sind. Um diesen Vorgang zu unterbinden, wurde die Sterilisierung (Pasteurisierung) erfunden; mikroskopische Formen des Lebens wurden entdeckt usw. Seitdem wird der Beweis dafür, daß es eine Spontanzeugung nicht gibt, als eine der besterwiesenen Tatsachen der Wissenschaft angesehen.

Der Evolutionstheoretiker ist jedoch gezwungen, dieser vermeintlich feststehenden Tatsache der Wissenschaft zu widersprechen. Eine übliche Erklärung für die Entstehung des ersten Lebens ist, daß es sich in irgendeinem stehenden Wasser oder im Ozean spontan entwickelt habe. Da dies heute nicht mehr geschiecht, muss er es auf den Glauben hin annehmen, dass es zu irgendeiner Zeit einmal geschehen ist.

Wie leicht eine solche Annahme für Darwin, der im Geburtsjahr Pasteurs starb, gewesen sein muß, beeindruckte mich eines Tages sehr stark, als ich durch das Mikroskop meines Jungen schaute und seine Begeisterung darüber teilte, daß man „einfache" Zellen sich in einem Wassertropfen hin- und herbewegen sehen konnte. Dabei mußte ich daran denken, daß diese Zellen in Darwins Tagen tatsächlich so einfach ausgesehen haben müssen wie unter dem Spielzeugmikroskop. Ironischerweise hatte ich kurz zuvor in der Zeitung von der ersten erfolgreichen Synthese des einfachsten Enzyms gelesen. Nun gibt es aber etwa hunderttausend weitere, die noch synthetisiert werden müßten, um es dem gleichzutun, was eine gewöhnliche Zelle an Enzymen produziert. Die Zelle verwendet diese Enzyme als Katalysatoren bei der Erzeugung der vielen für das Leben der Zelle notwendigen Proteine. Die Proteine, aus denen die Zellen bestehen, sind komplizierte Substanzen aus Aminosäure-Molekülen.

Die kleinste bekannte, wirklich lebende Substanz (My-coplasma hominis H 39) besteht aus sechshundert Proteinen von durchschnittlich je vierhundert Aminosäure-Molekülen.

Wenn man uns sagt, daß die Wissenschaftler in der Lage sind, Aminosäuren oder gar vollständige Proteine unter Bedingungen zu erzeugen, die sich in genügend langer Zeit auch in der Natur ergeben haben könnten, indem sie in einer besonders zusammengesetzten Atmosphäre elektrische Funken zur Entladung bringen, so zeigt das noch nicht, daß das Leben auf diese Weise auch wirklich entstanden ist. Das ist in etwa so, als wolle man einen Weg finden, wonach Aluminium in der Natur zum Schmelzen gebracht werden könnte, um zu beweisen, daß Flugzeuge auf natürlichem Wege entstanden seien. Um Leben zu schaffen, braucht es eben nicht nur eine Ansammlung von einigen Proteinen, sondern es bedarf vieler Proteine mit komplizierten Wechselbeziehungen untereinander. Proteine finden sich genügend auf jedem Friedhof und Schlachthof, aber Proteine alleine bringen noch kein Leben hervor. Eine weitere interessante Einzelheit ist es, daß Aminosäuren, die Grundbausteine der Proteine, in zweierlei Arten auftreten, nämlich solche mit bestimmten Atomen an der rechten Seite, und andere mit bestimmten Atomen an der linken Seite. Da die Seite, an denen sie angehängt sind, vom Zufall bestimmt zu sein scheint, weisen im Labor erzeugte Aminosäuren stets mehr oder weniger je zur Hälfte rechts und links angehängte Atome auf. Dieses Verhältnis trifft immer zu, unabhängig davon, ob sie unter ähnlichen Bedingungen erzeugt werden wie in der Natur oder nicht. Obwohl dies nun eine Regel ohne Ausnahme zu sein scheint, besitzt kein lebender Organismus beide Arten, links- und rechtsgerichtete Aminosäuren, sondern sie sind bei ihm alle linksgerichtet! Man weiß bisher nicht, weshalb. Niemand kann es nachmachen oder reproduzieren. Gott hat sie eben so geschaffen.

Wenn sich das Unmögliche ereignet hätte und gerade die zur Entstehung des Lebens notwendigen Proteine tatsächlich zusammengetroffen wären, hätte das immer noch kein Leben ergeben. Stellen wir uns, um auf das Beispiel mit dem Flugzeug zurückzukommen, vor, daß alle Einzelteile geformt und dann zusammengeworfen würden, so gäbe das doch noch kein Flugzeug. Nun mag jemand einwenden: Aber wenn wir sie alle in einen großen Sack stecken und sie lange genug durcheinanderschütteln, kann sich alles ereignen. Eine solche Aussage wäre aber nicht sehr überzeugend.

Wir können uns jetzt den schwerwiegendsten Problemen in der Entwicklung des Lebens zuwenden. Wenn unser erstes Flugzeug wirklich zustande gekommen wäre und auch tatsächlich funktionierte, so würde es doch nur für eine gewisse Zeit funktionsfähig sein, dann aber dem Verschleiß unterliegen und schließlich auseinanderfallen. Das gleiche Problem hätte die erste Zelle gehabt, und dann wären wir wieder so weit wie am Anfang gewesen -- ohne Leben.

Was wir also ganz aus Zufall erreichen müssen, ist nicht nur ein Flugzeug, sondern ein Flugzeug mit einer eingebauten Miniaturfabrik, die genau solche Flugzeuge herstellt. In Bezug auf das Flugzeug ist die Aufgabe offensichtlich viel einfacher, denn selbst die Technologie von vor fünfzig Jahren war in der Lage, Flugzeuge herzustellen. Was aber die Zelle betrifft, befinden wir uns gerade am Anfang dessen, was notwendig ist, um grobe Nachbildungen einiger ihrer Teile zustande zu bringen. Selbst wenn uns das gesamte Kapital der Welt zur Verfügung stünde und wir die größten Laboratorien bauen könnten mit den besten Wissenschaftlern darin, wären sie doch nicht in der Lage, das zu tun, was die Evolutionstheorie von der Zelle erwartet. Was da aus Zufall entstanden sein soll, ist nicht allein eine „einfache" Zelle, sondern eine Zelle, die einen Produktionsmechanismus zur Erzeugung weiterer „einfacher" Zellen enthält.

Selbst wenn das hätte geschehen können, sind die Schwie-rigkeiten des Evolutionstheoretikers noch nicht zu Ende. Die Zelle mit der Fähigkeit, andere Zellen hervorzubringen, hätte sich allmählich abgenutzt und wäre zugrunde gegangen. Das gleiche trifft auch auf die von ihr geschaffenen weiteren Zellen zu. Damit das Leben fortdauert, hätte sie also nicht nur Zellen erzeugen, sondern gleichzeitig die Information an sie weitergeben müssen, die nötig ist, um wieder neue Zellen zu bilden. Wir können Flugzeuge bauen, weil Wissenschaftler und Techniker in der Lage sind, die hierfür notwendige Information anderen, die an diesen Projekten arbeiten werden, schriftlich weiterzugeben oder in Computer einzugeben.

Als Gott die erste Zelle schuf, löste er diese Probleme durch die DNS, über die bereits gesprochen wurde. Selbst die einfachste Zelle ist sehr kompliziert und mußte erst geschaffen, organisiert und programmiert werden. Wenn das nicht zuträfe und fortpflanzungsfähiges Leben sich wirklich von sich aus in der richtigen Atmosphäre durch Zufall bilden könnte, so wären die Probleme doch noch nicht alle gelöst.

Die Evolutionstheoretiker glauben, daß die Atmosphäre der Erde zu Beginn bei der Entstehung des Lebens keinen Sauerstoff enthalten hat, sondern daß der heute in der Atmosphäre befindliche Sauerstoff erst später von den Pflanzen produziert worden ist. Sie sind zu einer solchen Annahme gezwungen, weil die organischen Substanzen, die zur Hervorbringung des Lebens hätten zusammentreffen müssen, sich oxidiert hätten, falls in der ursprünglichen Atmosphäre Sauerstoff vorhanden gewesen wäre; in diesem Falle hätte das Leben also gar nicht erst entstehen können. Doch selbst ohne Sauerstoff sind die meisten zur Entstehung des Lebens notwendigen Substanzen viel zu unstabil, um während der langen Zeitperioden, die für eine molekulare Evolution notwendig gewesen wären, zu bestehen.

Es gibt dagegen hinreichende Beweise dafür, daß die Uratmosphäre der Erde tatsächlich bereits Sauerstoff enthalten hat.

In seiner ausgezeichneten Darstellung über den Ursprung des Lebens nennt Duane Gish eine ganze Reihe dieser Beweise. Unter anderem diskutiert er die Untersuchungen eines anderen Wissenschaftlers auf diesem Gebiet und sagt: Nach dem Hinweis, daß die meisten großen Eisenlager im späten Präkambrium entstanden sind oder weitgehend während dieser Zeit erodierten, heißt es, daß das Eisenerz des Vermilliongebirgszuges von Minnesota aus viel früherer Zeit stammt (Keewatin) und daher die Oxydation von zweiwertigem Eisen zu Eisenoxyd (Roteisenstein) früh in der Erdgeschichte erfolgte. Weiter heißt es in dieser Arbeit, daß das Vorhandensein von hochoxydiertem Eisen stark für die Wahrscheinlichkeit einer oxydierenden Atmosphäre spricht.63)

Er weist auch darauf hin, daß vulkanische Gase sehr reich an Sauerstoff sind. Auf diese Gase wird die Uratmosphäre zu einem großen Teil zurückgeführt.

Wenn jedoch die frühe Erdatmosphäre tatsächlich wenig oder keinen Sauerstoff enthalten hat, würde der Nutzen, den die Evolution daraus ziehen könnte, durch den Schaden wieder aufgehoben, der ihr dadurch entstanden wäre. Denn das Leben aus der Erde könnte überhaupt nicht bestehen, wenn es in der Stratosphäre nicht einen Schutzmantel von Ozon gäbe, der uns von den ultravioletten Strahlen abschirmt, die andernfalls in einem für uns tödlichem Ausmaß auf uns herniederträfen. Ozon aber bildet sich aus dem Sauerstoff der Luft.

In Bezug auf die Versuche zur Erzeugung des Lebens macht Gish folgende wichtige Bemerkung:

Eine sehr wichtige Überlegung, die bei den Spekulationen über die Entstehung des Lebens oft übersehen oder ignoriert wird, ist die sofortige Zerstörung organischer Verbindungen durch die gleichen Energiequellen, die zu ihrer Entstehung notwendig sind. In der Tat ist es so, daß die sofortige Trennung der Reaktionsprodukte von der Energiequelle umgehend nach ihrer Entstehung eine der besonderen Bedingungen bei allen Experimenten im Zusammenhang mit der Entstehung des Lebens ist, um ihre Zerstörung zu verhindern. So enthielt beispielsweise die Versuchsapparatur, die Miller in seinem klassischen Experiment zur Bildung von Aminosäuren und anderen einfachen organischen Verbindungen durch eine elektrische Entladung in einer Mischung aus Methan, Ammoniak, Wasserstoff und Wasser benutzte, eine Sperre, um die Reaktionsprodukte sofort nach ihrer Bildung zu isolieren. Eine Überprüfung der Apparate, die andere Forscher bei ihren Experimenten im Zusammenhang mit der Entstehung des Lebens verwenden, zeigt, daß sie alle eine solche Sperre gemeinsam haben. Die Absicht der Chemiker, ihre Reaktionsprodukte von den in der Synthese verwendeten Energiequellen zu trennen, ehe eine wesentliche Zerstörung dieser Produkte einsetzen kann, ist einleuchtend. Auf einer primitiven Erde wären allerdings keine Chemiker gewesen, um das zu erreichen, so daß die einmal gebildeten Substanzen den zerstörenden Kräften von elektrischen Entladungen, Hitze oder ultraviolettem Licht, verantwortlich für ihre Synthese, ausgesetzt worden wären.64)

Ein anderer wichtiger Grund für diese Sperre ist die Notwendigkeit, die produzierten Aminosäuren usw. zu konzentrieren, da sie nur in sehr kleinen Mengen entstehen. Wenn das Leben im Meer seinen Anfang genommen hätte, wären solche ungeheuer großen Wassermengen vorhanden gewesen, daß eine Vermischung mit den geringen Spuren komplexer organischer Substanzen, die als Bausteine nutzbar gewesen wären, praktisch nur reines Meerwasser ergeben hätte. Die komplexen organischen Moleküle hätten sich niemals aufbauen können, denn sie zerfallen viel rascher, als sie sich bilden. Selbst wenn kein Zerfall eingetreten wäre, und sie sich fortgesetzt mehr oder weniger ewig aufbauen würden, wäre eine entsprechende Konzentration der notwendigen organischen Substanzen unmöglich, da die meisten Spekulationen über die Entstehung des Lebens einen recht hohen Prozentsatz von Ammoniak und anderen stickstoffhaltigen Verbindungen im Wasser erfordern. Selbst wenn der gesamte in der Welt verfügbare Stickstoff im Meerwasser gelöst und in willkürlichen zufälligen Verbindungen enthalten gewesen wäre, ergäbe sich als Konzentration irgendeiner für die Evolution nützlichen Stickstoffverbindung nur eine ganz geringe Spur.65)

Nehmen wir dennoch einmal an, ein Wunder sei geschehen, und des Evolutiontheoretikers Wunsch sei erfüllt. Das hieße also: Es war genügend von jedem Element vorhanden, und die gebildeten Substanzen sind nicht auseinandergefallen, sondern bauten sich allmählich soweit auf, daß der Ozean zu einer „organischen Suppe" wurde, wie es die Evolutionstheoretiker nennen. Es stellt sich dann die Frage: War die Konzentration der für die Entstehung des Lebens notwendigen Substanzen groß genug? Schauen wir uns die statistische Wahrscheinlichkeit für die Entstehung nur eines spezifischen Proteins an:

Die Aminosäuresequenz eines Proteins, das nur zwölf verschiedene Arten Aminosäuren enthält, mit einem Molekulargewicht von 34000 (von rund 340 Aminosäuren, ein relativ einfaches Protein) könnte in 10300 verschiedenen Kombinationen erfolgen! In anderen Worten: Auf der primitiven ursprünglichen Erde hätten sich aus denselben zwölf Aminosäuren 10300 verschiedene Proteinmoleküle vom Molekulargewicht 34000 bilden können. Wäre nur jeweils eines dieser Moleküle entstanden, ergäbe sich ein Gesamtgewidit von etwa 10280 Gramm. Das Gesamtgewicht der Erde beträgt jedoch nur 1027 Gramm! Wenn das gesamte Weltall ganz aus Proteinen dieser Art bestünde, könnte man nicht einmal eines von jedem dieser Moleküle darin finden! 66)

Wenn die richtige Kombination von organischen Verbindungen, die im Meerwasser umhertreiben, tatsächlich für einen Augenblick zustandegekommen wäre, so hätte etwas da sein müssen, das diese Kombination zusammengehalten hätte, damit das Seewasser, das sie verursachte, sie nicht wieder zerstörte. Deshalb müssen sich irgendwann an einem Punkt örtlich begrenzte zellähnliche Objekte gebildet haben. Unglücklicherweise fehlte den komplexen Koazervaten und anderen Dingen, die als solche mit zellähnlichen Qualitäten in Betracht gezogen werden könnten und die Entwicklung zu einer Zelle erlaubt hätten, eine richtige Membrane, so daß sie gleich wieder auseinanderfielen. Statt sich über Jahre hinaus weiterentwickeln zu können, wären sie auseinandergebrochen, und der Inhalt hätte sich im Ozean verloren.

Bei der Beschreibung der einzigartigen Außenwand der Zelle läßt J. D. Ratcliff eine Zelle für sich selbst sprechen: „Ebenso bemerkenswert wie unserer innerer Aufbau ist auch unser äußerer Mantel. Nur 0,0000001 mm ist eine Membrane dick. Bis vor kurzem hielten die Wissenschaftler diese spinnengewebgleiche Umhüllung für wenig mehr als eine Art festen Zellophansack. Dank dem Elektronenmikroskop ist ihnen jetzt bewußt, daß es sich um eines meiner wichtigsten Bestandteile handelt. Als eine Art Torwächter entscheidet die Zellmembrane, was eingelassen werden soll und was ausgeschlossen bleibt. Sie kontrolliert die interne Umwelt der Zelle, indem sie Salze, Wasser, organische und andere Substanzen exakt im Gleichgewicht hält. Das Leben ist absolut abhängig davon.

Welche Rohstoffe sind zur Erzeugung von Protein gewünscht? Die Membrane läßt die richtigen herein und hält andere draußen. Ganz offensichtlich verfügt sie über ein verfeinertes Erkennungssystem." 67)

Es gibt aber noch ein weiteres Problem. Die für das Leben notwendigen Moleküle sind meistenteils sehr kompliziert, und man kann ganz allgemein sagen, je komplizierter sie sind, desto größer ist die Neigung, in einfachere Substanzen auseinanderzubrechen. G. Wald befaßt sich mit dieser Frage und sagt dazu:

In der überwiegenden Mehrheit der Fälle liegt der Gleichgewichtspunkt der uns hier interessierenden Prozesse weit auf der Seite der Auflösung. Das bedeutet, daß eine spontane Auflösung viel eher wahrscheinlich ist und daher viel schneller erfolgt, als eine spontane Synthese. Beispielsweise hat die stufenweise spontane Bildung von Aminosäureeinheiten, die ein Protein bilden, eine gewisse Wahrscheinlichkeit und mag daher während einer genügend langen Zeitperiode einmal erfolgen. Aber das Auseinanderbrechen des Proteins oder seiner Zwischenprodukte in ihre Aminosäurekomponenten ist weitaus wahrscheinlicher und wird daher umso schneller eintreten. Die Situation, der wir uns gegenübersehen, ist noch viel schlimmer, als die der geduldig auf Odysseus wartenden Penelope. Sie zog in jeder Nacht das Gewebte des vorangegangenen Tages wieder auf, hier in unserem Fall kann eine Nacht die Arbeit eines Jahres oder sogar eines ganzen Jahrhunderts sogleich zunichte machen.

Wald fährt fort: „Ich halte das für das eigenwilligste Problem, dem wir uns gegenübersehen -- das im Augenblick schwächste Glied in unserer Argumentation." 68) Diese komplexen Moleküle entstehen nicht einfach vonungefähr. Wir haben bereits erwähnt, daß die heutige Wissenschaft lediglich einige der einfacheren davon zu synthetisieren vermag. Das macht den Trugschluß der Überlegungen derjenigen deutlich, die meinen, daß in der Natur ein Muster vorhanden ist, das unvermeidlich zu ihrer Bildung führt. Stattdessen werden diese Substanzen von ganz spezifischen Enzymen produziert, die jede Reaktion katalysieren.

Solche Reaktionen ereignen sich auch nicht isoliert. Eine jede muß in der richtigen Reihenfolge begonnen und nach der Produktion der richtigen Menge des spezifischen Proteins wieder gestoppt werden. Wenn die Reaktion unkontrolliert verläuft, würde sie alle verfügbaren Substanzen aufbrauchen wie ein Waldbrand einen Forst zerstört, der nicht nur als Feuerholz dienen sollte, sondern gleichzeitig auch dazu bestimmt war, vielerlei spezielle Holzarten zu liefern.

Selbst eine genau bemessene Erzeugung eines komplexen Proteins würde nicht helfen, wenn sie in einer Zelle stattfände, die nicht darauf eingerichtet ist, es zu nutzen oder aber, selbst wenn das der Fall ist, die Nutzung in der falschen Reihenfolge oder am falschen Platz erfolgte. Bis jetzt scheint eine angemessene Erklärung, wie die Evolution ein sinnvolles Programm zur Ordnung und Kontrolle der notwendigen chemischen Reaktionen hätte hervorbringen können, vollständig zu fehlen.

Die DNS, die die Zelle programmiert, entsteht nicht spontan, und wenn sie es täte, wäre es gewiß Zufall, wenn es in Gegenwart genau der für ihr Programm erforderlichen Proteine geschähe und all das in einer Membrane, die das alles zusammenhalten konnte. Wenn das jemals so geschehen ist, wäre es ein sehr starker Beweis für ein planendes Wesen, das dahintersteht!

Nach unserem heutigen Wissen von den unerhört komplexen Prozessen und Bedingungen, die für das Leben der Zelle notwendig sind, scheint es ziemlich vernunftwidrig, anzunehmen, daß die in der Lage ist, andere Zellen mit derselben Fähigkeit hervorzubringen, zufällig aus unbelebter Materie entstander sei.
 

Leben aus der Retorte

Von Zeit zu Zeit hört man davon, daß es Wissenschaftlern endlich gelungen sei, Leben in der Retorte zu erzeugen. Liest man weiter, findet man, daß sie nicht wirklich Leben aus Unbelebtem geschaffen haben, sondern aus etwas, was dem Leben gleichkommt, oft aus einer der Substanzen, aus denen lebende Organismen selbst bestehen. Eine der wichtigsten Ankündigungen in dieser Reihe war die des Dr. Kornberg, dem es gelungen ist, einen Virus zu erzeugen. Was sich tatsächlich ereignet hat, war, daß die Wissenschaftler entdeckt haben, wie ein Virus entsteht, ein sehr kompliziertes und schwieriges Unterfangen, das viele Jahre in Anspruch nahm. Ein Virus benutzt lebende Zellen, um andere Viren zu erzeugen. Dr. Kornberg ist es gelungen, hinter dieses System zu kommen bis zu dem Punkt, der ihn in die Lage versetzte, eine lebende Zelle anzuregen, einen Virus hervorzubringen, ohne daß er einen lebenden Virus benötigte, um das zu erreichen.

Eine Analyse der gegenwärtigen wissenschaftlichen Erkenntnis über die Viren scheint diese jedoch als Kandidaten für das erste Leben auszuschließen. Obwohl ein Virus einfacher als die einfachste Zelle ist, bietet er doch zu viele Probleme. Es war bereits bekannt, daß seine einzige „Nahrung" lebende Zellen sind. Diese Tatsache allein reicht aus, um ihn für das erste Leben zu disqualifizieren, abgesehen von der Möglichkeit, daß sich dies erst im Laufe der Jahre so entwickelt hat. Hinzu kommt, daß nach dem heutigen Wissensstand, wonach Viren auch für ihre Fortpflanzung von anderen Zellen abhängen, die meisten Wissenschaftler überzeugt sind, daß das Virus nicht der Ursprung des Lebens sein kann, sondern ein Produkt des Lebens; und zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind die Wissenschaftler noch nicht darüber einig, ob das Virus als Lebewesen angesehen werden kann oder nicht.

Die meisten, die an die Evolution glauben, würden heute zustimmen, daß statt des Virus vielmehr die Einzelzelle das erste Leben gewesen sein muß, aus dem sich andere Formen entwickelt haben. Die einfache Zelle mag auf den ersten Blick ziemlich simpel erscheinen, obwohl sie komplizierter als ein Virus ist. Das ist etwa so, als betrachte man einen Computer. Zunächst sieht er wie ein einfacher grauer Metallkasten aus -- etwas, von dem man sich vorstellen könnte, daß es vielleicht durch Zufall von selbst entstanden sein mag. Bei näherem Hinsehen erweist sich jedoch die Zelle wie der Computer als weitaus komplizierter. Nach vielen Jahren der Forschung fangen die Wissenschaftler gerade an, ein wenig von der sogenannten einfachen Zelle zu verstehen. Jedes Jahr bringt neue Erkenntnisse über ihre Kompliziertheit, von der Darwin nichts ahnte, und die den Gedanken, daß sie „sich eben ganz aus Zufall in stehendem Wasser entwickelt hat", unglaubwürdiger macht.

Dr. Wilder Smith gibt das folgende erhellende Beispiel für eine Logik, die aufgrund der Erzeugung künstlichen Lebens im Laboratorium Gott widerlegen will.

Das Zustandebringen künstlichen Lebens wird mit hämischem Vergnügen als letzter Nagel im Sarg Gottes erwartet. Aber ist das saubere Logik?

Jedes Jahr veröffentliche ich Artikel über meine Syntheseversuche auf den Gebieten der Lepra und Tuberkulose und die biologischen Versuchsreihen der Produkte. Angenommen ein Kollege liest meine Artikel, findet die Ergebnisse interessant und entschließt sich, die Versuche zu wiederholen. Nach einem Jahr findet er (hoffentlich!), daß sich alle meine Methoden und die biologischen Wirkungen der synthetisierten Produkte als richtig erweisen. Er berichtet nun seinerseits in der wissenschaftlichen Fachliteratur über seine Ergebnisse und faßt sie dahingehend zusammen, daß er meine Versuche wiederholt, sie korrekt befunden, und auf diese Weise ein für allemal den Mythos von der Existenz des Wilder Smith zunichte gemacht habe. In Wirklichkeit existiere ich überhaupt nicht, denn es ist ihm gelungen, meine Arbeit nachzuvollziehen! Eine derartige Logik ist natürlich unvorstellbar, aber sie veranschaulicht die tatsächliche Lage der Darwinisten und Neo-Darwinisten unserer Zeit.69)

Als abschließender Gedanke sei hier gesagt, daß selbst wenn die Wissenschaft schließlich in der Lage sein sollte, Leben aus dem Unbelebten hervorzubringen, dann geschieht dies nicht aus Zufall, sondern als Resultat der Arbeit von Tausenden von qualifizierten Wissenschaftlern, die über Jahre hin sich mit diesem Problem beschäftigt haben. Es wäre deshalb damit noch nicht der Beweis erbracht, daß Leben aus sich selbst entstehen, sondern vielmehr, daß es von einem intelligenten Wesen geschaffen werden kann. Nicht nur wäre dies die einzige logische Schlußfolgerung daraus, sondern auch genau das, was uns die Bibel schon immer berichtet hat: „Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde" (1. Mose 1,1).

Zusammenfassend kann gesagt werden, daß die Antwort der Evolutionstheorie über den Ursprung des Lebens darin liegt, daß sie die Entstehung des Lebens zeitlich unvorstellbar weit in die Vergangenheit zurückverlegt und behauptet, daß das erste Leben in einer einfachen Form bestand. Die Autoren der meisten Text- und Sachbücher auf diesem Gebeit scheinen zu hoffen, daß eine derartige Erklärung in Wirklichkeit überhaupt keine Antwort auf die Frage gibt, wo das Leben ursprünglich herkam, sondern das Problem lediglich weiter wegscheibt und ihr Unvermögen, eine Antwort zu finden, weniger augenfällig und weniger wichtig erscheinen läßt.

Die Entstehung der Organe

Bei Darwin hieß es: „Wenn gezeigt werden könnte, daß irgendein komplexes Organ existiert, das sich möglicherweise nicht durch zahlreiche aufeinanderfolgende, geringfügige Modifikationen (Abweichungen) hat bilden können, würde meine Theorie vollständig zusammenbrechen.''70) Da er von Mutationen noch nichts wußte und der Ansicht war, daß die Variationen, die man normalerweise unter den Angehörigen einer Art beobachten kann, ausreichten, die notwendigen Veränderungen zu bieten, erschien die Evolution nicht allzu schwierig. Nachdem jedoch bekannt ist, daß diese normalen Unterschiede gar nichts zu etwas Neuem beitragen, sondern nur verschiedene Kombinationen bereits existierender Merkmale darstellen, müssen sich die Evolutionstheoretiker heute statt dessen zur Begründung von tatsächlichen Veränderungen auf die Wirksamkeit von Mutationen verlassen, die jedoch fast immer schädlich verlaufen.

Jedes Organ, an das man auch immer denken mag, ist sehr kompliziert. Je komplizierter aber ein Organ ist, desto schwieriger wäre es ihm gewesen, ohne intelligenten Plan zustandezukommen. Um dieses Problem zu verdeutlichen, wollen wir einen winzigen Teil des Ohres als Beispiel anführen. Wir nehmen einmal an, daß -- ob nun geplant oder durch zufälliges Zusammentreffen -- das äußere Ohr, das Trommelfell und das innere Ohr sich bereits an ihrem Platz befinden. Alles, was wir von der Evolution erwarten, ist lediglich, uns die drei kleinen Gehörknöchel-chen (Hammer, Amboß und Steigbügel) zur Verfügung zu stellen, die derart zusammengefügt sind, daß sie einen komplexen Hebel bilden, der das Trommelfell und die Membrane des inneren Ohres (Basalmembran) verbindet, und so das Gehör etwas besser als ohne sie sein läßt.

Selbst wenn solche Knöchelchen in genügender Anzahl allein durch Mutationen entstanden wären, so daß drei davon ganz zufällig zusammenpaßten, um einen komplexen Hebel zu bilden, wären sie aller Wahrscheinlichkeit nach nicht an der richtigen Stelle, um funktionsfähig zu sein, und würden daher allmählich wieder verschwinden. Die Evolutionstheoretiker haben deshalb versucht, Theorien aufzustellen, nach denen Mutationen bestehende Strukturen abwandeln können, damit ein jegliches Organ dem Organismus in jeder Phase seiner Entwicklung von Nutzen wäre, so daß es nicht aufgegeben werden muß. Bei Organen mit komplizierten Funktionen wird dies zunehmend unwahrscheinlicher. Im Falle des Ohres wird angenommen, daß die Entwicklung sich von einer Reptilienart mit dem Gattungsnamen Therapsid herleitet, bei der bereits ein kleiner Knochen im Kopf vorhanden war, der Schwingungen von einem der größeren Knochen des Kopfes an einen anderen weitergab. Damit ist nur noch die Herkunft von zwei kleinen Knochen zu erklären. Einer davon soll sich aus dem Gelenk des Unterkiefers, das sich am Ende eines ziemlich dünnen Knochens befand, ergeben haben. Es wird angenommen, daß dieses Knochenstück sich vom Kiefer löste und seine Form und Lage verändert hat, um sich mit dem anderen kleinen, bereits vorhandenen Knöchelchen zu verbinden. Dem Kiefer verblieb die Aufgabe, ein neues Gelenk zu entwickeln. Während der eine Knochen angeblich vom Ende des Unterkiefers herstammt, wird für den letzten noch ausstehenden Knochen angenommen, daß er vom Oberkiefer herkommt. Wie damit das Problem der Knochen gelöst sein soll, daß man während des ganzen Prozesses die Fähigkeit des Tieres ständig größer werden läßt, damit sie im Kampf ums Dasein nicht wieder verloren gehen, ist mir nicht klar geworden. Deshalb soll hier der wesentliche Punkt der besten Aussage zu diesem Thema, die eines der führenden Forschungsinstitute in den Vereinigten Staaten für mich ausfindig machen konnte, zitiert werden. Es heißt zu diesen zuletzt genannten beiden Knöchelchen wie folgt:

Es bedarf keiner großen Einbildungskraft, sich den Artikularknochen und das Quadratbein im Konflikt zwischen den Forderungen der Kau- und der Hörfunktionen vorzustellen -- wobei der erste nach massiven, mit festen Muskeln umkleideten Knochen, der letztere nach zierlichen, schwebenden, beweglichen Knöchelchen verlangte. Wenn dieses salomonische Dilemma wirklich bestand, so folgt daraus, daß die Säugetiere ihre Existenz einem unbekannten Therap-sid verdanken, das auf den inspirierten Kompromiß kam, die Kaufunktionen mit einem nagelneuen Gelenk zu versöhnen, um die strittigen Knochen dem übergeordneten Bedarf nach luftempfindlichemHören verfügbar zu machen.71)

Es scheint mir offensichtlich, daß Gott es war statt des Therapsid, der die Notwendigkeit dafür sah und die erforderlichen Einzelheiten gestaltet hat. Man kann hinschauen, wohin man will, es ist schwierig, ein Organ zu finden, dessen Entwicklung wirklich aug dem Weg der Evolution zu erklären ist.

Fortpflanzung

Wenn wir uns einen Augenblick vorstellen, daß etwas spontan durch Urzeugung entstehen kann, was eines Prozesses der Aufnahme von Nahrungsmitteln und ihrer Umwandlung in die zur Erhaltung seiner Existenz notwendigen Substanzen sowie der Ausscheidung seiner Abfallprodukte fähig ist, sehen wir uns einem recht schwierigen Problem gegenüber. Da Fortpflanzung in jeglicher Form ein komplexer Prozeß ist, hätte es viele Generationen der Entwicklung bedurft, bevor die erste Zelle in der Lage gewesen wäre, diese Entwicklungsstufe zu erreichen. Welche Art von Mutationen vermochte sie bis zu diesem Zeitpunkt zu bringen? War sie bei einer spontanen Zeugung bereits mit Genen und Chromosomen versehen, die oft mit Computern verglichen werden, weil sie die Entwicklung und Fortpflanzung von Lebewesen programmieren und steuern? In Anbetrracht ihrer komplexen molekularen Struktur scheint dies kaum möglich, aber selbst wenn dem so wäre, wie war sie dann in der Lage, das Problem zu lösen? Wie konnte sie die Vielzahl der Generationen durchlaufen, die notwendig waren, um zu dem Punkt zu gelangen, sich selbst fortpflanzen zu können? Wenn sie von vornherein mit dieser Fähigkeit erzeugt wurde, dann erfordert das von uns die Vorstellung einer spontanen Urzeugung eines bereits noch komplexeren Wesens. Nach unseren praktischen Erfahrungen können komplexe funk-tionelle Mechanismen durch Zufall zerstört werden, sich aber niemals auf diese Weise bilden. Die Evolutionstheoretiker müssen sich manchmal nach den guten alten Zeitensehnen, als man sich eine einfädle Zelle wirklich noch einfach vorstellte.

Wenn jemand bereit ist, auf Glauben hin anzunehmen, daß unsere erste Zelle auf irgendeine unbekannte Art und Weise dazu fähig war, dieses Hindernis zu überwinden, dann findet er sich, statt das Problem der Fortpflanzung gelöst zu haben, weiteren Komplikationen gegenüber. Er muß jetzt nämlich den Ursprung des ersten lebenden Organismus erklären, der sich geschlechtlich fortzupflanzen vermochte. Der Abstand zwischen einem Organismus, der sich ungeschlechtlich fortpflanzt und einem männlichen oder weiblichen Organismus ist zu groß, als daß man sich vorstellen kann, er könne durch nur eine große Mutation überbrückt worden sein. Wenn es andererseits aber mehrerer Mutationen bedurfte, so haben wir dasselbe Problem wie bei der Evolution irgendeines anderen Organs, nämlich: „Warum hat die natürliche Auslese ein Merkmal erhalten, das keine Funktion aufzuweisen hatte?" Wenn man aber annimmt, daß es eine Funktion hatte, dann befindet man sich wirklich in Schwierigkeiten. Zur gleichen Zeit als das Männliche ganz zufällig Veränderungen entwickelte, muß das Weibliche, unabhängig davon, ebenfalls solche entwickelt haben, und dabei noch genügend nahe, um zugänglich zu sein. Dazu muß der Geschlechtsmechanismus nicht nur in dem Sinne funktionsfähig gewesen sein, daß die einmal befruchtete weibliche Zelle dazu veranlaßt wurde, sich zu entwickeln, um dem ersten geschlechtlich hervorgebrachten Organismus Leben zu geben, sondern er hätte auch in einer Weise ausgestattet sein müssen, die dazu führte, männliche und weibliche Zellen in Kontakt miteinander zu bringen. All das wäre jedoch nutzlos gewesen und daher allmählich wieder eliminiert worden, wenn sich nicht gleichzeitig eine Art geschlechtlichen Verlangens entwickelt hätte. Können wir auch viele Dinge, die ein Verfechter der Evolutionstheorie für richtig hält, nicht akzeptieren, so können wir doch nicht umhin, seinen groß Glauben zu bewundern.

Der Ursprung der Materie

Materialisten finden es schwer zu glauben, daß Gott ewig ist. Dennoch sind sie der Ansicht, daß die Materie immer existiert hat. Im Denken der Evolution erfordert jede Entwicklungsstufe eine vorhergehende Stufe. Es gibt jedoch einen guten wissenschaftlichen Beweis dafür, daß es die Materie nicht schon immer gegeben hat.

„Beispielsweise verliert unsere Sonne in einem Ausmaß von sechs Millionen Tonnen pro Sekunde an Gewicht. Läuft dieser Prozeß seit aller Ewigkeit ab? Dann müßte es einen Zeitpunkt gegeben haben, als die Sonne unendlich groß war und den gesamten Weltraum ausfüllte!"

Wenn die Sterne Wasserstoff oder eine andere Substanz auf radioaktivem Wege oder auf andere Weise verbrennen und das in einer unbegrenzten Zeit, würde alle Materie verbraucht, und die Verbrennung würde aufhören.

„Die Sonne und die Milliarden Sterne, die unser Universum ausmachen, sind extrem heiß, währenddem der interstellare Raum extrem kalt ist und Körper wie die Erde dazwischen liegen. Aber heißes Metall (oder irgendein anderer Stoff) kann seine Temperatur in kaltem Wasser nicht über unbegrenzte Zeit halten. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich ein Gleichgewicht der Temperatur der beiden Stoffe einstellt. Wenn also das Universum unendlich alt wäre, hätte die gesamte Materie schon vor langer Zeit ein thermisches Gleichgewicht erreicht. Aber dem ist nicht so; deshalb kann die Materie nicht unendlich alt oder ewig sein."

Wir können auch die radioaktiven Elemente wie Uran als Beispiel heranziehen. Sie sind fortwährend dem Zerfall ausgesetzt, und eine bestimmte Menge wird in einer ganz bestimmten Zeit (nennen wir sie „x") zur Hälfte zerfallen sein. Dann gab es vor x Jahren zweimal so viel Uran in der Welt wie heute. Vor 2x Jahren gab es viermal so viel, und so fort. Bis es vor einer unendlichen Zahl von Jahren eine unendliche Menge irgendeines oder aller jener radioaktiven Elemente, die wir auch auswählen mögen, gegeben hat, was kaum möglich ist.72)

Die fortwährende Ausdehnung des Weltalls, wie auch die Sterne und Milchstraßen, die scheinbar wie von einem Mittelpunkt aus, wo sie alle entstanden sind, auseinanderstreben, weisen ebenfalls auf einen Beginn der Zeit hin. Man schätzt, daß das Universum, wenn es sich mit einer Expasionsrate, wie wir sie heute kennen, ausdehnt, bereits innerhalb eines Fünftels der geschätzten Lebensdauer der Sonne von sichtbaren Milchstraßen so gut wie entleert wäre.73) Dies stellt für den Atheisten ein solches Problem dar, daß einige wenige von ihnen sogar eine Theorie angenommen haben, derzufolge das Weltall unaufhörlich Perioden der Ausdehnug und des Zusammenziehens durchläuft. Schwierigkeiten, dafür eine Ursache zu finden, und das Fehlen irgendwelchen Beweismaterials zur Stützung dieser These haben jedoch ihre allgemeine Verbreitung verhindert. Das Bewußtwerden der Schwierigkeiten zeigt jedoch, daß die Fakten auf eine Zeit der Schöpfung hindeuten und daß die anderen Theorien über den Anfang des Weltalls durch eine Explosion oder durch Abkühlung von Gasen nichts zur Beantwortung der Frage beitragen: „Woher kam die Materie, die dann explodierte, oder, woher stammte das Gas?" Diese Theorie zeigt uns auch die Erkenntnis, wenigstens seitens einiger Atheisten, daß die übliche atheistische Antwort, „Nicht Gott schuf das Universum", schwerlich zu akzeptieren ist, es sei denn, man kann dem überwältigenden Beweismaterial aus dem Wege gehen, das dafür spricht, daß es irgendwann einmal begonnen hat. Sie sehen die Notwendigkeit für eine anderweitige Erklärung für einen Anfang ein, wenn die normale Erklärung, daß Gott der Schöpfer war, über Bord geworfen wird. Die Evolutionstheorie ist ein Ersatzglaube ohne Tiefgang, und sie bietet Ausflüchte statt Antworten auf die grundlegenden Fragen.

Die Ordnung im Weltall

Ein Atheist saß einmal auf einer herrlichen Wiese und betrachtete die Grashalme, Kleeblätter und Wiesenblumen. Je länger er sich in diese friedvolle Szene vertiefte, desto besorgter wurde er, weil überall, wo immer er auch nach Zufall und Chaos Ausschau hielt, Ebenmaß zu finden war. Wo er auch hinblicken mochte, vom winzigen Atom bis hin zum überwältigenden Sonnensystem, fand er Ordnung an Stelle von Chaos.

„Denken wir an die Erde, auf der wir leben. Sie ist in einem Winkel von 23 Grad geneigt. Wäre dies nicht so, würde der Wasserdampf der Ozeane zum Nord- und Südpol abziehen, dort kondensieren und Berge von Eis auftürmen. Wenn die Sonne nur die Hälfte ihrer Hitze abgeben würde, müßten wir alle erfrieren und strahlte sie zweimal so viel Hitze aus, würden wir alle verschmoren." 74)

„Die Erde selbst dreht sich am Äquator mit einer Geschwindigkeit von mehr als 1600 Kilometern pro Stunde. Wenn sie sich nur mit 160 Kilometern pro Stunde drehen würde, verlängerten sich Nacht und Tag um das Zehnfache, die Pflanzen würden tagsüber versengen und die Keimlinge nachts erfrieren ... Wenn der Mond nur 80000 Kilometer von der Erde entfernt wäre, würde die Flut alles Land, einschließlich der Berge, unter Wasser setzen ... Wenn die Ozeane tiefer wären, würde alles Kohlendioxyd und aller Sauerstoff absorbiert, und es könnten keine Pflanzen existieren. Wäre die Atmosphäre dünner, als sie heute ist, fielen Millionen von Meteoren, die jetzt in der Luft verbrennen, auf die Erde nieder und verursachten schreckliche Brände." 75)

Während sich die meisten Dinge zusammenziehen, wenn sie gefrieren, dehnt sich Wasser um ein Elftel seines Volumens aus. Deshalb schwimmt Eis an der Oberfläche eines Sees und verhindert sein vollständiges Zufrieren und das Absterben aller seiner Fische.

Derselbe Atheist, der gegen Ordnung im Universum argumentiert, stellt seine Uhr nach Instrumenten, die ihrerseits nach den regelmäßigen Bahnen der Sterne, wie sie von einem Observatorium in England beobachtet werden, gestellt wurden, oder nach Atomuhren, die wiederum einen anderen Beweis von der Regelmäßigkeit seiner Umwelt nutzen.76)

Was schafft statt Chaos Ordnung im Weltall? Ist es lediglich ein Zufall? Man wartet vergeblich an einer Schutthalde darauf, daß sich aus dem Haufen Müll ein Boot oder ein einfaches Haus selbst zusammensetzt! Von selbst entsteht keine Ordnung. Ordnung setzt ein Wesen voraus, das die Dinge ordnet und lenkt. Aber der Intellekt, der gegen den Glauben an Gott rebelliert, muß glauben, daß das komplexe und wunderbar geordnete Universum, in dem auch ers ich befindet, aus sich selbst heraus entstanden ist, nicht als Ergebnis der Vernunft oder eines Planes. Es ist so als fände man eine Uhr, die durch eine Explosion auf einer Müllhalde entstanden ist.

Das historische Beweismaterial

Dr. David Willis, Professor der Biologie und Dekan der Fakultät General Science an der Oregon State University, legte in einem Referat vor Lehrern der Naturwissenschaft im Zusammenhang mit der Auseinandersetzung über die Textbücher in Kalifornien im Jahre 1972 folgende interessante Beweisführung dar:

Betrachten wir jetzt einmal das schriftlich erhaltene historische Beweismaterial. Fragen nach dem Ursprung und der Geschichte des Lebens haben die Menschen aller Zeiten gefesselt. Die meisten Kulturen haben Sagen hervorgebracht, die erklären, wie das Leben und diese Erde begonnen haben. Fast das gesamte Material dazu ist im äußersten Maße phantastisch und hat keine Beziehung zur Wirklichkeit. Zahlreiche Gottheiten, die sich unter wunderlichen Umständen gegenseitig beeinflussen, sind diesen Mythen für die Entstehung der Welt und ihrer Lebensformen verantwortlich.

Von besonderem Interesse sind solche Darstellungen aus dem Nahen Osten, wo die archäologischen Nachforschungen über schreibkundige Zivilisationen am weitgendsten waren. Eine der längsten und besterhaltenen ist die babylonische Schöpfungsgeschichte, die in Keilschrift auf sieben Tontafeln berichtet wird. Dr. Alexander Heidel von der University of Chicago hat eine vollständige Übersetzung und zwingende Analyse dieser Tafeln (die Babylonische Genesis) veröffentlicht. Selbst nur eine flüchtige Beschäftigung mit dieser Erzählung zeigt, daß sie gänzlich unvereinbar ist mit einem wissenschaftlichen Weltbild.

Im scharfen Gegensatz dazu bietet das Buch der Genesis (1. Mose) der jüdisch-christlichen Schriften einen kurzgefaßten, aber würdigen Bericht über den Ursprung der Erde und ihrer Organismen. In seinen weiteren Aspekten umreißt er eine Folge von Schöpfungsakten durch ein übernatürliches Wesen (Gott), die eng mit der gegenwärtigen wissenschaftlichen Auffassung parallel läuft. Das kann von keiner der anderen alten Schöpfungsgeschichten gesagt werden. Das Fehlen magischer und phantastischer Elemente ist bemerkenswert. Der Eröffnungsvers bestimmt bereits den Ton, „Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde" (I.Mose 1).

Das Alter des Genesisberichtes ist unbestritten. Sein Vorhandensein führt zu der offensichtlichen Frage: Wie konnte sein Autor in seinen Aussagen so genau sein, daß er Tausende von Jahren später als eine vernünftige Zusammenfassung einer Folge von Geschehnissen im Zusammenhang mit den Anfängen angesehen werden kann? Man kann die Genesis nicht einfach als Zufallstreffer abtun, denn im Vergleich zu zeitgenössischen Schöpfungsberichten aus dem gleichen Kulturkreis ist sie einzig in ihrer Art. Dieses Dokument kann nicht einfach mit einer Handbewegung abgetan werden. Es stellt eine gültige Form historischen Beweismaterials dar. Allein sein Vorhandensein und seine Genauigkeit erfordern, daß es ebenfalls in Betracht gezogen wird, wenn die Frage nach den Anfängen gestellt wird.

Wenn ein übernatürliches Wesen (Gott) den Beginn des Lebens überwacht hat, und wenn es eine zusammengefaßte Information über dieses Geschehen an diejenigen seiner Geschöpfe, die mit Vernunft ausgestattet sind (die Menschen), hat weitergeben wollen, dann scheint dafür der Genesisbericht (der Schöp-fungsbericht der Bibel) geeignet zu sein. Es scheint für menschliche Wesen keinen anderen Weg zu geben, um über diese Geschehnisse unterrichtet zu werden. . . . Überdies beansprucht die Genesis eben solch ein Bericht zu sein.

Wenn wir uns bewußt werden, daß selbst Männer vom Genius eines Aristoteles, die auf dem Höhepunkt des alten Wissens lebten, mit vielen wissenschaftlichen Schnitzern aufwarteten, so scheint es vernünftig, daß eine vorurteilsfreie Beschäftigung mit diesem Thema die Beachtung dieses Berichtes auf jeden Fall mit einschließen muß.

Thomas F. Heinze, Copyright © 1973, 2002

Schöpfung contra Evolution  -   T. F Heinze Intro  -   www.creationism.org